Seit 15 Jahren arbeite ich nun nicht nur auf den Bühnen Deutschlands, sondern im ganzen deutschsprachigen Raum. Dabei habe ich das große Glück, die vielfältigen Facetten meines Berufes ausschöpfen zu können. Ich stehe vor der Kamera und auf Bühnen als Schauspieler und Moderator. Ich bin Mitglied einer der bekanntesten Improgruppen Europas - „Die Gorillas“. Ich lese Hörbücher und produziere selbst Theater und Hörspiele. Und ich versuche durch mein politisches Engagement die Welt um mich herum ein Stück angenehmer für meine Mitmenschen zu machen. Deshalb trete ich für „die Linke“ 2021 zur Bundestagswahl an.

Was Schauspiel für mich bedeutet

Schon als kleiner Junge war mir das Geschichten erzählen in die Wiege gelegt. Manchmal zum Leidwesen meiner Horterzieherinnen, Lehrerinnen und Lehrer. Sie sprachen von einer blühenden Fantasie die das Kind haben müsse. Nicht unbedingt von Vorteil, denn in der Schule zählen oft andere Sachen als Fantasie. Aber ich habe es geschafft, mir dieses innere Kind zu bewahren. Ich liebe es immer noch Menschen zu begeistern. Sie in staunen zu versetzen, sie zum weinen und lachen zu bringen, in mögliche und völlig unmögliche Rollen zu schlüpfen. Schauspieler zu sein ist für mich die Erfüllung eines Traums. Ich kann mir nichts besseres vorstellen, als mit Kolleginnen und Kollegen zusammen eine Geschichte zu spielen. Und manchmal gefallen mir die Proben hin zu einem fertigen Stück sogar noch ein bisschen besser als die eigentlichen Aufführungen. Denn das Herumprobieren an Unfertigem und das Herausfinden von Wegen ist für mich die größte Erfüllung. Und so bleibe ich wohl ein ewig Suchender.

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Meine Arbeit bei den Gorillas

Als ich anfing auf Bühnen zu spielen, habe ich das in einer Improvisationstheatergruppe (was für ein langes Wort) getan. Das war in Erfurt im Jahr 2000 in dem tollen Kinder und Jugendtheater „Die Schotte“. Die Freiheit auf eine Bühne zu gehen, sich eine Inspiration vom Publikum zu holen und dann zu spielen, worauf immer man Lust hat, war für mich als Suchender genau das richtige. Ich habe es von Anfang an genossen, meiner Fantasie komplett freien Lauf lassen zu können.

Als ich dann ein paar Jahre später in Leipzig Schauspiel studierte, hatten wir auch Improvisationsunterricht. Denn die Improvisation ist die Grundlage aller Szenenentwicklung. Michael Wolf erzählte mir damals von den Gorillas, einer tollen Improgruppe aus Berlin bei der er Mitglied war.

Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass ich schon 3 Jahre später bei einem Casting für eben diese Gruppe auf der Bühne des hauseigenen Theaters „Ratibor Theater“ sitzen und dann auch noch genommen würde. So stand ich nun seit 2008 wohl über 600 Mal auf diesen Brettern und habe gemacht, was ich am besten kann. Meine Fantasie treiben lassen und die Zuschauer an den kreativen Ergüssen meines Kopfes Teil haben lassen.

Für mich ist die Improvisation am Theater wohl die höchste aller Schauspielkünste. Sie verbindet die Berufungen der Schauspielenden, der Schreibenden und der Regie führenden miteinander. Ich bin gleichzeitig Rampensau und Teamplayer und ab und zu auch ein lebloser Gegenstand. Ich bin unglaublich dankbar diese Erfahrungen in meinem Leben machen zu dürfen. Solltet ihr in Berlin sein, dann schaut, ob „die Gorillas“ spielen. Ich werde vielleicht nicht dabei sein, aber ein Abend im „Ratibor Theater“ lohnt sich in jedem Fall.

Meine Arbeit vor der Kamera

Die Arbeit vor der Kamera und die Arbeit im Theater unterscheiden sich wie die Arbeit eines Goldschmiedes und eines Hufschmiedes. Der Hufschmied (Theaterschauspieler) bringt ein Stück Eisen mit großer Kraft in eine Form. Dies tut er sicher und mit präzisen Schlägen.

Der Goldschmied (Kameraschauspieler) setzt mit einer Pinzette den Diamanten in die Uhr ein. Auch er arbeitet mit Metall und veredelt und irgendwie tut er das auch mit den gleichen Werkzeugen, aber er macht es mit weniger Kraft, Obgleich er die selbe Konzentration und Energie braucht.

Für mich hieß das nach der Schauspielschule, wo es nur um Bühnenarbeit ging,  noch einmal zu lernen. Und dafür hatte ich bei „Verliebt in Berlin“ und „GZSZ“ umfassen Zeit. Insgesamt 4 Jahre lang habe ich fast täglich vor der Kamera gestanden. Eine sehr intensive und wunderschöne Zeit, die vieles von einem jungen Menschen abverlangt. Texte die rasend schnell gelernt werden müssen, wann wie wo auf welcher Position stehen und dann auch noch natürlich spielen. Aber ich möchte diese Zeit auf keinen Fall missen. Sie gibt mir die Sicherheit, dass ich mich heute sicher vor der Kamera bewegen und mich ganz auf meine Figur und die Geschichte konzentrieren kann.