Kandidatur Direktmandat 194: Mit dem Beschluss der Vertreterkonferenz der Kreisverbände Altenburg, Gera und Greiz vom 7. Mai 2021 bin ich der Direktkandidat der Partei DIE LINKE im Wahlkreis 194. Meine Hauptthemen sind Kunst und Kultur, Bildungspolitik, Gerechtigkeit bei der Verteilung geselschaftlichen Reichtums, sowie mein jahrelanges Engagement für Demokratie und Zivilcourage und gegen Rassismus und Intoleranz.

Zivil­gesell­schaft­liches Engagement

Seit 2010 bin ich regelmäßig mit der Initative "Gesicht zeigen!" als Störungsmelder unterwegs und zähle zu ihren prominenten Unterstützern.

Dabei fahren wir gemeinsam an Schulen und sprechen über Zivilcourage, Rassismus, Toleranz und Demokratie. Die Arbeit mit jungen Menschen, mit ihren Ängsten, ihren Unsicherheiten und ihrer Neugier fasziniert mich sehr und ich habe bei jedem der vergangenen fast 40 Termine etwas gelernt. Leider gab es in dieser Zeit auch sehr schockierende Momente, in denen ich sprachlos war. Als offen rassistisches und undemokratisches Gedankengut wiedergegeben wurde, zum Teil auch von pädagogischem Personal. Aber auch da gilt es, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, sondern weiter zu reden und Aufklärungsarbeit zu leisten. Dabei haben mich die meisten meiner Termine in den Osten der Republik und dabei überwiegend nach Thüringen, das heißt Gera, Altenburg, Weimar und Erfurt geführt. Ich denke, dass ich mit den Vorurteilen und Ängsten der Menschen in meiner Heimat gut umgehen kann und vielelicht dazu beitrag, diese auch Schritt für Schritt abzubauen.

Links zu Zeitungsberichten:

Schauspieler diskutiert mit Schülern in der Vierten Regelschule in Gera-Lusan über Vorurteile (Osttühringer Zeitung, 20.05.2015)
Altenburger Schüler diskutieren über Toleranz und Diskriminierung (Leipziger Volkszeitung, 15.06.2017)
Gesicht zeigen gegen Hass (Volksstimme, 16.10.2017)


Als Schauspieler ist für mich das Thema Kunst und Kultur natürlich von großer Bedeutung

Die Sicherung von Strukturen zur künstlerischen Entfaltung und dem allgemeinen Zugang für alle Menschen unabhängig des sozialen und finanziellen Status zu kulturellen Angeboten stehen für mich dabei an erster Stelle. Künstlerische und kulturelle Angebote sind Dialog, der gerade in dieser Zeit dringend aufrecht erhalten werden muss. Sei es der wöchentliche Chor, die Kindertheatergruppe oder der Besuch im Ballett. Allen ist gleich, dass Menschen unterschiedlichster Schichten zusammen kommen und in einen Austausch mit sich und ihrer Lebenswirklichkeit treten. Oft werden dabei Dinge von gesellschaftlicher Relevanz verhandelt, da Kunst und Kultur ja immer aus den Menschen und ihren Erfahrungen entstehen.

Leider haben wir in den vergangenen Jahren und jetzt nochmal verschärft durch die Pandemie, gesehen, dass der gesellschaftliche Stellenwert von Kunst- und Kulturschaffenden immer weiter abnimmt. Finanzielle Unsicherheiten stehen da sicher ganz oben auf der Problemliste, der es entgegen zu wirken gilt. Durch eine stärkere Sichtbarmachung von Kunst- und Kulturschaffenden im öffentlichen Raum und niedrigschwelligere Konzepte, sowie eine Sicherstellung, dass Kunst und Kultur für alle Menschen erschwinglich ist, möchte ich zur Stärkung dieser urmenschlichen Ausdrucksform beitragen.

Da Kunst- und Kultur auch oftmals mit Bildung und Reflexion einher geht, ist ein mir ebenso wichtiges Politikfeld die Bildungspolitik. Denn auch die Risse in der Bildungspolitik wurden durch die Pandemie noch einmal verstärkt und traten stärker an die Oberfläche.

Das Bildungssystem in Deutschland bedarf einer grundlegenden Erneuerung, welche sich viel stärker an den Anforderungen der heutigen Zeit an den jungen Menschen orientiert. Die Zeiten des still Sitzens und von der Tafel Abschreibens sind vorbei. Mit einer sich immer stärker individualisierenden Gesellschaft ist wichtig, auch die Kinder und Jugendlichen darauf vorzubereiten, dass sie ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen und gezielt von den Lehrerinnen und Lehrern gefördert werden. Dabei müssen wir dringend das Personal in den Schulen massiv aufstocken und die Klassen verkleinern. Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch der Bund seinen Teil beitragen kann, um den gigantischen Sanierungsstau an den Schulen in Deutschland abzubauen, neue Schulkonzepte zu entwickeln und Schülerinnen und Schüler auf das Leben und nicht nur auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dabei ist die Nähe zur Praxis unerlässlich.

Die Situation des Gesundheitssystems ist für mich, auch aus ganz persönlichen Gründen nur schwer zu ertragen. Mit welcher Hingabe viele Menschen im Gesundheitssystem arbeiten und wie wenig Wertschätzung diese Menschen in den letzten Jahren dafür erfahren haben, ist nicht verständlich. Die zunehmende Industrialisierung (Pflegeindustrie) dieses Bereiches führt zu einer immer weiter zunehmenden Entfernung der Arbeitenden von den Patient*innen. Gesundheit und Pflege dürfen für mich keine Bereiche sein, in denen es darum geht Profit zu erwirtschaften und am Ende noch an Aktionäre und Shareholder Geld auszuschütten. Auch hier brauchen wir einen dringenden Wechsel der Priorisierung hin zu mehr Solidarität und Orientierung am Menschen.